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Ariane 6 at launch pad in Kourou (credit © ESA)
Ariane 6 auf der Startrampe in Kourou (Credit © ESA)

 

Gestern ist die neue europäische Trägerraketengeneration Ariane 6 erfolgreich zu ihrer ersten Mission gestartet. An Bord: Elektronikkomponenten des Wiener High-Tech Unternehmens TTTech, die für ausfallssicheren Datentransfer in sicherheitskritischen Systemen sorgen. 

 

Wien, 10.07.2024: Mit der Ariane 6 Trägerraketengeneration hat Europa nun endlich wieder einen eigenen Zugang zum Weltall. TTTech war im Rahmen einer von der Europäischen Weltraumagentur ESA geförderten Forschungsaktivität bereits in den Anfängen des Ariane 6 Programms mit an Bord. TTTech hat wesentlich an der Entwicklung des Datennetzwerks der Trägerrakete mitgearbeitet und trägt mit seinen Chips dazu bei, dass dieses ‚Nervensystem‘ einwandfrei funktioniert. Mit dieser Aktivität konnte TTTech tiefer ins Raumfahrtgeschäft einsteigen und dadurch in der globalen Weltraumindustrie mitspielen und etwa im NASA Artemis eine tragende Rolle übernehmen. 

 

"Wir gratulieren ESA, ArianeGroup und der beteiligten europäischen Raumfahrtindustrie zum erfolgreichen Start der Ariane 6. Wir sind stolz darauf, mit unseren High-Tech-Produkten die ausfallssichere Datenkommunikation in der Trägerrakete sicherzustellen. Diese Produkte sind in mehr als 50 Avionikeinheiten integriert. Das sind Sensoren und elektronische Kontrollsysteme, die Daten mit dem Steuerungscomputer (dem ‚Gehirn‘) über das Datennetzwerk (das ‚Nervensystem‘) in der Ariane 6 austauschen, um sicherheitskritische Funktionen wie z.B. Computing, Energieverteilung oder Schubvektorantrieb zu betreiben,“ erklärt Christian Fidi, Leiter der Luft- und Raumfahrtsparte bei TTTech (TTTech Aerospace). 

 

Bei Ariane 6 wurde besonderes Augenmerk auf eine moderne, zukunftssichere Bordelektronik (Avionik) gelegt, die mit den hohen Anforderungen an die Datenkommunikation Schritt halten kann. Die Chips von TTTech sind deswegen besonders, weil sie es ermöglichen, sicherheitskritische Navigations- und Steuerungsdaten sowie weniger kritische Überwachungs- oder Videodaten zuverlässig und mit hoher Geschwindigkeit im selben Netzwerk zu übertragen. Dadurch wird die Bordelektronik leistungsfähiger und robuster. Da weniger Kabel benötigt werden, reduziert sich die Komplexität des Systems, das Gewicht und der Wartungsaufwand. 

 

Die Ariane 6 Avionik entstand aus einer Forschungsaktivität der französischen Weltraumorganisation (CNES) und später der Europäischen Weltraumagentur (ESA), an dem wichtige europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen wie Airbus beteiligt waren. TTTech arbeitete hier vor allem am Datennetzwerk, mit dem Ziel, die Kommunikation und Datenübertragung in der Trägerrakete sicher und effizient zu gestalten und die für den Aufbau des Netzwerks benötigten Komponenten (Chips) möglichst kompakt   zu designen. Die Kofinanzierung über das Future Launchers Preparatory Program (FLPP) der ESA ermöglichte es TTTech, den ersten Chip Prototyp und die dazugehörige Software zu entwickeln. Dieser strahlungsfeste und für die Verwendung im Weltraum qualifizierte Chip wurde dann 2015 von ArianeGroup für das Ariane 6 Programm ausgewählt.  

 

Christian Fidi sagt, die Entwicklung dieser Produkte war die wesentliche Grundlage für die Teilnahme von TTTech an weiteren Weltraumprogrammen, u.a. auch an in der bemannten Raumfahrt: „Ariane 6 zeigt sehr deutlich, wie wichtig Österreichs ESA-Beiträge und Anschubfinanzierungen durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG und das Bundesministerium für Weltraum (BMK) sind. Technologie- und Produktentwicklung für die Raumfahrt sind sehr zeit- und kostenintensiv, hat man diese jedoch einmal nach den ESA-Standards fertiggestellt, kann man sie am internationalen Raumfahrtmarkt erfolgreich vermarkten.”  

 

Der Erstflug der Ariane 6 und ihre Serienproduktion sind nun zwar um einige Jahre verspätet, doch TTTech ist heute vor allem dankbar für die daraus entstandenen Geschäftsmöglichkeiten. Ohne das Vertrauen der Agentur für Luft- und Raumfahrt (ALR) innerhalb der FFG und des zuständigen Ministeriums, als auch des Vorläuferunternehmens der heutigen ArianeGroup vor 10 Jahren hätte TTTech nicht die Rahmenbedingungen gehabt, ein komplettes Raumfahrt-Produktportfolio zu entwickeln. Mit diesem ist TTTech unter anderem im internationalen, von der NASA geleiteten Großprogramm “Artemis” stark verankert. Hier bereitet man sich auf die Lieferungen der Produkte für das Lunar Gateway und dessen erste Module “PPE” (Energie- und Antriebselement) und “HALO” (Wohn- und Logistik-Außenposten) vor, die in Kürze gelauncht werden sollen. Für die weiteren Programme arbeitet TTTech bereits an der nächsten Generation dieser Produkte.

 

Bilder

Bild: © ESA | ESA Standard Licence 

Bild: © ESA | ESA Standard Licence 

Ariane 6 Graphik (c) TTTech Aerospace

Darstellung der Ariane 6 und des Datennetzwerks (Nervensystems) an Bord, das den Chip der TTTech nutzt (Bild: © TTTech Aerospace)
Christian Fidi, preview image

Christian Fidi, Leiter der Luft- und Raumfahrtsparte bei TTTech (TTTech Aerospace) (Bild: © TTTech) 
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